RTL Group und ProSiebenSat1 Media im Ausverkauf! Lohnt sich hier der Einstieg?

Sei gierig, wenn andere ängstlich sind! Das ist ein Sprichwort, welches man häufig an den Kapitalmärkten hört. Auf zwei Aktien des Mediensektors könnte dies aktuell ganz kurz zu treffen. Die Rede ist hier von der RTL Group sowie von der ProSiebenSat1 Media.

Für beide Aktien wird aktuell ein Szenario durchgespielt, bei dem das klassische Free-to-Air Geschäftsmodell von Streaming-Anbietern wie Netflix oder Disney+ disruptiv zerstört wird. Ob dies auch tatsächlich so passiert ist am Ende eine Frage der persönlichen Einschätzung der Lage.

Ich persönlich sehe das nicht so kritisch, denn ProSieben und RTL verfügen mittlerweile ebenfalls über attraktive Streaming-Plattformen, deren Nutzerzahl auch schon ganz gut wächst – auch wenn dieses Wachstum bei weitem nicht so spannend ist wie das der führenden Streaming-Spezialisten.

Auffallend ist jedoch, dass die Aktien mit einer äußerst interessanten Bewertung gehandelt werden, während die von Netflix mit einem KGV von über 100 gehandelt wird. Selbst das erwartete KGV liegt noch bei über 60.

Eine günstige Bewertung mit hoher Dividendenrendite bieten RTL Group und ProSiebenSat1 Media

Schaut man sich nun die Bewertungen der ProSiebenSat1 sowie der RTL Group an, so fällt ein extremer Bewertungsunterschied auf. Die RTL Group wird mit einem KGV von neun bei einer Dividendenrendite von fast 10 % gehandelt. Bei ProSieben liegt das KGV bei knapp sieben mit einer erwarteten Dividendenrendite von 7,7 %. Beide Aktien gehören zu den Top Aktien des MDAX, gemessen an der Dividendenrendite. Auch beim Dividendenwachstum sieht es hier nicht schlecht aus.

Es ist wie immer ein klassisches Bewertungs-Paradox – so nenne ich es mal. Die etablierten Aktien werden leerverkauft, während die disruptiven Startups mit ihren phänomenalen Wachstumsraten hochgejubelt werden.

Kein Wachstum hält ewig an!

Meistens kommt es dann allerdings zum Knall, indem irgendwann das Wachstum stark nachlässt. Dies konnte man bereits bei Netflix sehen.

Ursächlich hierfür könnte eine Marktsättigung sein. Denkbar wäre auch, dass sich das Investitionsbudget der etablierten Medienkonzerne stärker auf eigene Streaming-Angebote ausrichtet. Der Wettbewerb wird nun stärker umkämpft.

Eine zweite Schwäche des Geschäftsmodells von Netflix liegt in seiner geringen Content Mediathek. Das könnte hauptsächlich der Grund sein, weswegen Milliarden in Hollywood investiert werden. Medienkonzerne wie Disney, RTL Group oder ProSiebenSat1 verfügen über eine solche Content-Basis.

Ist das Geschäftsmodell Free-to-Air am Ende oder gibt es eine zweite Chance im Streaming?

Eine gute Frage. Wie es am Ende weitergehen wird kann auch ich nicht sagen. Alles was ich weiß ist, dass ich nicht so ängstlich bin, wie es einige Investoren aktuell sind. Wie sehen Sie das Ganze?

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert