High-Beta Aktien und Low-Beta Aktien werden Ihnen präsentiert von AktienKost.de. Wie Sie bereits schon aus anderen Artikeln erfahren haben, gibt es am Finanzmarkt das Konzept des Beta Ratio. Konkret misst das Beta Ratio oder auch der Beta Faktor, wie er manchmal genannt wird, die Schwankungen eines Wertpapiers im Vergleich zum Gesamtmarkt.
Dabei verfügt ein Wertpapier, das genauso stark schwankt wie der Gesamtmarkt über ein Beta Ratio von eins. Ein Wertpapier, das doppelt so stark schwankt wie der Gesamtmarkt, würde ein Beta von zwei besitzen und ein Wertpapier, das sich nur halb so stark wie der Gesamtmarkt bewegt, besitzt ein Beta von 0,5. Besitzt ein Wertpapier hingegen ein Beta von Null, so wäre es unabhängig von der Entwicklung des Gesamtmarktes.
Das Beta Ratio misst damit so etwas wie die Volatilität, also die Schwankung eines Wertpapiers. Die Kennzahl ist jedoch nicht mit der Volatilität direkt vergleichbar. Die Volatilität ist eine Risikokennzahl, die die Intensität der Schwankungen eines Wertpapier Preises um den eigenen Mittelwert berechnet.
Das Beta Ratio misst das unsystematische Risiko
Das Beta Ratio misst genaugenommen das unsystematische Risiko. Hierbei handelt es sich um das Risiko, welches von dem Wertpapier selbst ausgeht und nicht von dem Gesamtmarkt (Systemrisiko oder Marktrisiko). Gegen das Marktrisiko kann ein Investor wenig tun, außer sich über Optionen oder Leerverkäufe abzusichern. Fällt der Markt, so sollte auch das eigene Wertpapier mit ihm fallen. Steigt er, so sollte auch das eigene Wertpapier mit nach oben gedrückt werden.
High-Beta versus Low-Beta
Bei dem Konzept des Beta Ratio unterscheidet man zwischen High-Beta und Low-Beta. Die beiden Begriffe kommen aus dem angelsächsischen und bezeichnen Investmentstrategien, die sich auf risikobehaftete Wertpapiere konzentrieren oder eben auf risikoarme Wertpapiere.
Eine High-Beta Strategie würde beispielsweise mehr Wertpapiere mit einem hohen Beta Ratio beinhalten. Es ist natürlich klar, dass diese Strategie einen höheren Ertrag generieren kann, sie könnte jedoch auch zu höheren Schwankungen und damit zu einem größeren Verlust führen.
Die Low-Beta Strategie hingegen konzentriert sich auf weniger riskante Wertpapiere mit entsprechend geringeren Schwankungen. Die erwartete Rendite ist im Best-Case entsprechend geringer. Im Gegenzug sollte sie aber im Worst-Case geringere Verluste in Relation zum Gesamtmarkt einbringen.
Die richtige Beta-Strategie in welcher Marktphase?
Welche Beta Strategie jetzt die sinnvollere für einen Anleger ist, hängt natürlich von seiner persönlichen Risikopräferenz ab. Gleichzeitig sollte ein Investor den Blick auf den Gesamtmarkt behalten. Befindet man sich in einer Phase von steigenden Kursen, so würde man wahrscheinlich mit einer High-Beta Strategie deutlich bessere Erfolge erzielen als mit der Low-Beta Strategie.
Im umgekehrten Fall macht es in einer Phase rückläufiger Kurse, die eventuell mit einer Rezession einhergeht, mehr Sinn auf Wertpapiere mit einem geringen Beta zu setzen. Mit ihnen könnte man starke Kursrückgänge begrenzen.
Welche Aktien sind typischerweise High-Beta oder Low-Beta?
Schaut man sich die Aktien mit einem hohen Beta an, so sind dies oftmals Aktien aus zyklischen Industrien. Beispielsweise sind dies Banken, Chiphersteller, Automobilhersteller oder Aktien aus dem Logistikbereich. Sie alle hängen am Tropf der konjunkturellen Entwicklung einer Volkswirtschaft. Schwächt sich ihr Wachstum ab, so mer…